Dieser Abschnitt soll einige Denk-
1. Wachsamkeit und Aufmerksamkeit:
Wachsamkeit/Aufmerksamkeit spielt sich in vier unterschiedlichen Stufen ab, da man nicht permanent zu 100% wachsam oder aufmerksam sein kann:
Radar kann nicht nur im Luftverkehr Katastrophen verhindern. Auch der Mensch sollte sich ein “aktives Radar” zulegen, um Schwierigkeiten frühzeitig erkennen zu können.
1. Stufe Weiß:
Dies ist die Stufe der niedrigsten Wachsamkeit die immer dann “aktiv” ist, wenn wir uns in vertrauter und gewohnter Umgebung befinden, z.B. im familiären Bereich oder im Kreis von sehr guten Freunden oder Vertrauten.
2. Stufe Gelb:
Dies ist die normale Stufe an Wachsamkeit und immer dann im Einsatz, wenn wir uns außerhalb von Stufe Weiß bewegen. Geht man z.B. durch die Fußgängerzone oder das Parkhaus, so “scannt” man die Umgebung beiläufig nach möglichen Stressoren oder Schwierigkeiten ab und träumt nicht einfach vor sich hin. Ein prüfender Blick über die Schulter oder in eine verdächtige Ecke sind bereits ausreichend hilfreich.
Stufe Gelb ist somit die wichtigste Stufe der Prävention, denn erst hier kann man mögliche Ärgernisse überhaupt erst ausmachen und entscheiden, wie man weiter vorgehen will.
3. Stufe Rot:
Stufe Rot ist gekennzeichnet durch erhöhte Aufmerksam-
Der normale Abstand zwischen zwei unbekannten Personen beträgt normalerweise 1,5-
Amerikanische Gefangene warnen ihre Mithäftlinge mit dem Satz “Give me five feet” (Gib mir 1.5 Meter), wenn sie sich zu nahe kommen oder sie sich bedroht fühlen.
4. Stufe Blau:
Dies ist der sprichwörtliche “Ausnahmezustand”, der dann eintritt, wenn der Ärger praktisch vor der Tür steht. Wenn “der böse Mann aus dem Gebüsch springt”, muss sofort entsprechend und mit Konsequenz gehandelt werden.
Nicht selten ist es auch das eigene Verhalten, das einen in Schwierigkeiten bringt.
Eigene Verhaltensweisen lassen sich in vier Risiko-
1. Risikoreiche Orte:
Es gibt in so ziemlich jeder Stadt Gegenden, die man besser meiden sollte; von manchen
Leuten auch “No-
2. Risikoreiche Zeiten:
Eng verknüpft mit den NGA. Es ist offensichtlich, dass es bestimmte Zeiten gibt, wo mehr Stressoren unterwegs sind. So sind Nachts eben meist weitaus mehr fragwürdige Gestalten unterwegs als am Tage. Auch gibt es Orte, die erst zu bestimmten Uhrzeiten zu NGA werden: Weinfeste oder bestimmte Discotheken sollten aber einer gewissen Uhrzeit nicht mehr besucht werden.
3. Risikoreiches Auftreten:
Risikoreiches Auftreten ist vielfältig und wenn man es durchschauen will, bedarf es Fingerspitzengefühl. Es kann gesagt werden, dass risikoreiches Auftreten immer dann stattfindet, wenn man mit seiner Anwesenheit andere Menschen in irgendeiner Weise provoziert. Dies kann geschehen durch:
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4. Drogen:
Unter Einfluß von Drogen ist man eben nicht mehr Herr seiner Sinne und kann sich oder seine Situation nur noch mäßig oder auch gar nicht mehr einschätzen, was dann eben auch häufig dazu führt, dass man sich in einer riskanten Situation befindet, ohne überhaupt davon zu wissen. Man unterschätzt das Risiko oder erkennt es erst gar nicht.
Um sich all diese Dinge merken zu können, gibt es die “U-
2. 12 wichtige Tips, die verhindern oder das Risiko minimieren können, dass man ein Opfer von Gewalt wird:
Tip #1: Stelle dir für eine Woche vor, Du wärst ein Verbrecher!
Wo würdest Du Dich verstecken, wenn Du jemanden überfallen oder auflauern wolltest? Welche Räumlichkeiten (z.B Parkhäuser oder Tiefgaragen) bieten sich förmlich für einen Überfall an? Wie würdest Du vorgehen?
Tip #2: Wenn Du in eine riskante Umgebung kommst (dunkle Gasse, Park, Tiefgarage), dann überprüfe, ob etwas Verdächtiges zu sehen ist!
Dies bedeutet in erster Linie, dass man sich umschaut. Vor allem auch, dass man hinter sich schaut. Wenn man aufmerksam ist und Schwierigkeiten ausmachen kann, bevor sie einen erreichen, dann kann man auch reagieren.
Sehr selten befinden sich Kriminelle in der “perfekten” Position für einen Angriff und sie werden sich bewegen müssen, wenn sie Dich angreifen wollen. Wenn man eine oder mehrere verdächtige Personen sieht, sollte man die Gegend sofort verlassen.
Tip #3: Laufe nicht zwischen einer Gruppe von “harten Kerlen” hindurch!
Dies sollte logisch sein: Wenn man schon die Schwierigkeiten ausgemacht hast, dann
läuft man nicht noch mitten in sie hinein. Selbst wenn die Typen nicht wirklich auf
einen Überfall aus sind, kann es leicht passieren, dass das “zwischen-
“Stark durch Überzahl”; gegen mehrere Angreifer hat das Opfer fast keine Chance.
Von hier aus kann es sehr schnell gefährlich werden, da sie von einer Sekunde zur nächsten entscheiden können, nicht nur verbal, sondern auch physisch anzugreifen.
In der Gruppe sind sie nicht nur stark, sie sind auch anonym, was ihre Gewaltbereitschaft deutlich erhöhen wird.
Tip #4: Höre auf Deine innere Stimme
Gewaltbereite Menschen haben oft eine ganz eigene Art von “Aura” oder “Spannung”. Oft fühlt man sich in der Nähe dieser Menschen unwohl oder unruhig. Man sollte auf diese innere Stimme hören und sich von der entsprechenden Person entfernen.
Tip #5: Bestehe auf einen Mindestabstand von 1.5-
Kein Fremder hat das Recht, näher an Dich heranzukommen, wenn Du es nicht willst. BESTEHE auf diesen Mindestabstand!
“Die drei Sicherheits-
* Grün/Distanz-
Abstand 1.5-
* Gelb/Bekannten-
Abstand 1m-
* Rot/Intim-
Abstand < 90cm. Hier wird eine spontane Reaktion auf einen Angriff sehr schwer bis unmöglich. Nur ausgewählte Personen, wie Vertraute oder Familienangehörige werden in dieser Zone zugelassen.
Sollte jemand diesen Mindestabstand trotz vorheriger Warnungen unterschreiten, kann man fast sicher sein, dass er nichts Gutes im Sinn hat.
Tip #6: Sei niemals zu stolz für einen Rückzieher oder ein Ausweichen!
In einem eher schlechten Buch über Selbstverteidigung habe ich in der Einführung folgende Sätze gelesen: “Wegen zwei unheimlichen Typen die Straßenseite wechseln? Das ist Einbußen von Lebensqualität. Niemals wieder”.
Gratulation! Es gibt wohl keinen besseren Weg, Opfer von Gewalt zu werden, als mitten in die Schwierigkeiten hineinzulaufen. Viele Leute werden zum Opfer, weil sie sich zu lange in der Nähe der Gefahr aufhalten und für ein Ausweichen entweder zu stolz oder zu “kultiviert” sind, weil sie befürchten, als “unhöflich” dazustehen. Wenn man durch einen geschickten Rückzieher oder mit einem Ausweichen Gewalt vermeiden kann, dann ist dies eine akzeptable (und sehr sinnvolle) Taktik.
Tip #7: Beobachte, wer Dich beobachtet!
Wenn man merkt, dass man über einen längeren Zeitraum beobachtet ,unangenehm gemustert oder verfolgt wird, z.B. wenn man eine Lokalität verlässt, dann sollte man besonders vorsichtig sein und auf keinen Fall alleine in abgeschottete oder verlassene Gegenden gehen.
Im absoluten Notfall rufe einen Bekannten an, der Dich begleiten soll oder bitte die Polizei um eine Eskorte (nur keine Scheu: Die Jungs und Mädels in Blau werden dafür bezahlt).
Tip #8: Renne nicht nur einfach vor Gefahr davon, renne in Sicherheit!
Muss man flüchten, dann sollte man dies nicht einfach Hals über Kopf tun, sondern in Gebiete flüchten, die Kriminelle meiden. Dies sind neben der örtlichen Polizeistation besonders Gebiete, wo Licht, Lärm und viele Menschen sind.
Tip #9: Achte auf Deine Körpersprache:
Kriminelle sind Meister darin, Körpersprache zu lesen und durch sie ihre Opfer zu identifizieren. Es wurden Studien durchgeführt, wo verschiedenen Häftlingen in unterschiedlichen Haftanstalten Videos von Leuten vorgeführt wurden und sie zeigen sollten, welche von den dargestellten Personen sie als Opfer auswählen würden. Das Ergebnis war erstaunlich: Obwohl die Häftlinge räumlich getrennt waren, wählten 95% aller befragten Insassen die gleichen Personen als Opfer. Darum:
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“Lass den Mist”; Die Körpersprache dieses Mannes macht deutlich, wer hier das Sagen hat.
Tip #10: Lasse Dich niemals umzingeln!
Hat man es mit mehreren Angreifern zu tun, dürfen sie Dich auf keinen Fall einkreisen und umzingeln. Ein umzingeltes Opfer hat kaum noch Chancen, seinen Angreifern oder der Situation heil zu entkommen.
Das Opfer zu umzingeln spielt eine große Rolle bei der Positionierung der Täter; mehr dazu im Kapitel “Über Kriminalität; Täter und Opfer” im Bereich Psychologie/Verhalten.
Zu spät; Dieses Opfer wurde umzingelt und hat keine Chance mehr, seinen Angreifern zu entkommen oder den Attacken auszuweichen.
Tip #11: Wenn Du trotzdem überfall wirst, stehe nicht da und streite mit ihm!
Wird man mit einer Waffe bedroht und der Kriminelle fordert Geld, dann sollte man ihm es geben. Geld ist ersetzbar, Leben oder Gesundheit sind es nicht.
Ein großer Fehler ist es, in eine Art “rechtschaffenen Zorn” zu Verfallen und den Angreifer zu beschimpfen oder zu belehren. Der Kriminelle steht genauso unter Adrenalin wie das Opfer, und er will die Sache meistens schnell über die Bühne bringen. Wird er unnötig provoziert, kann die Situation schnell eskalieren.
Tip #12: Lasse es niemals zu, dass man Dich an einen anderen Ort bringt!
Wenn Du zuläßt, dass er Dich mitnimmt, kannst Du davon ausgehen, dass Du in einer Todesfalle steckst und nicht mehr lebend herauskommst. In einem solchen Fall sollte man bereit sein, bis zum Tode zu kämpfen. Ansonsten muss man sein Schicksal in die Hände des Kriminellen legen und mit dem Schlimmsten rechnen.