Wie trainiere ich?
Ich trainiere verstärkt nach der HIIT-
• Intensive Belastungsphasen für Muskulatur und Kreislauf
• Nur wenige oder sehr kurze Pausen zwischen den einzelnen Belastungsphasen
• Geringe Gesamtdauer der Workouts (maximal 30 Min.)
HIIT ist eine hervorragende Methode, um seine Fitness in ungeahnte Dimensionen zu bringen. Die Vorteile von HIIT sind:
• Die Workouts zielen auf eine Verbesserung der anaeroben Ausdauer ab. Durch die relativen kurzen Pausen wird aber gleichzeitig auch die aerobe Ausdauer verbessert. Umgekehrt ist es z.B. nicht möglich, mit reinem aeroben Training die anaerobe Ausdauer zu verbessern.
• HIIT ist kurz und intensiv. Man benötigt weder viel Zeit noch teure Geräte, um ein entsprechendes Training zu gestalten.
• HIIT ist eine der effektivsten Methoden, um überschüssiges Körperfett zu verlieren.
Bei allen Vorteilen muss aber auch angemerkt werden, dass HIIT nicht einfach ist und durch die intensive Belastung die mentalen und körperlichen Grenzen, gerade auch von Anfängern, sehr schnell erreicht werden.
Darum ist es wichtig, dass Anfänger es nicht übertreiben und ruhig längere Pausen machen können bzw. sollten.
Persönliche Gedanken zu körperlichem Training und Anstrengung:
Wenn es um sportliche Betätigung geht, hört man von sehr vielen Leuten oft die Sätze “Dafür habe ich keine Zeit” und, wenn es dann mal anstrengend wird “Dafür habe ich nicht die Disziplin”. Besonders letzteres Argument wird häufig vorgebracht, was mich ehrlich gesagt verwundert, denn die Leute haben für alles mögliche Disziplin. Betrachten wir uns doch einfach mal folgendes Foto, dessen abgebildeter Körper wohl langsam dem Durchschnitt des deutschen Körperbildes entsprechen dürfte:
Sind wir doch einmal ehrlich: Wieviel Disziplin braucht ein Mensch, um sich solche Polster anzufuttern? “Halt!”, werden jetzt manche rufen, “Was hat das mit Disziplin zu tun?”. Für viele ist die Argumentation unverständlich, weil Disziplin im allgemeinen als etwas Positives gesehen wird, Übergewicht und Rettungsringe um die Hüfte aber als etwas Schlechtes; beides passt offensichtlich nicht so ganz zusammen.
Trotzdem ist dieser Mann für mich auf eine gewisse Art unglaublich diszipliniert, denn er hat über lange Zeit konsequent sehr große Mengen in sich hineingestopft, um die Rettungsringindustrie arbeitslos werden zu lassen. Er hat also mit eiserner Disziplin daran gearbeitet, seine Gesundheit und seinen Körper zu ruinieren. Disziplin wirkt in beide Richtungen; man kann sich mit Disziplin aufbauen, oder systematisch kaputtmachen, das spielt letztendlich nur im Ergebnis eine Rolle.
Auch körperliches Training sollte folgende Bedingungen erfüllen:
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Um diese Bedingungen erfüllen zu können, braucht man weniger Disziplin als Routine. Ich verwende den Begriff Routine lieber als Disziplin, weil wenn Leute etwas von Disziplin in Verbindung mit Training hören, dann glauben sie, es handle sich um eine Eigenschaft, die nur irgendwelche verrückten Sportfreaks oder Halbgötter besitzen. Körperliches Training muss zur Routine werden, damit es irgendwann so selbstverständlich wird wie der Griff zur Schokolade oder zur Zigarette. Um Routine zu erreichen, bedarf es allerdings ein gewisses Maß an Disziplin bzw. Selbstüberwindung und Kraft, da man lang gehegte und gepflegte Verhaltensweisen aufgeben oder stark einschränken muss.
Durch meine langjährige Mitgliedszeit im Fitnessstudio konnte ich aus erster Hand
erleben, wie die meisten Menschen wirklich zu Training oder sportlicher Anstrengung
stehen. Um es kurz zu machen: Man sieht oft Extreme. Auf der einen Seite gibt es
die Hardcore-
Während die “Eisenfresser” doch eher selten sind und schon fast eine eigene Subkultur darstellen, möchte ich mir eher die Breitensportler ansehen, da sie eben den größten Teil der Trainierenden stellen. Zu den Breitensportlern zähle ich alle diejenigen, die sich am Jahresende vorgenommen haben, einige Kilos zu verlieren und sich sofort für ein Jahr in einem Studio angemeldet haben. Oder kurz: Der Breitensportler ist jemand, der von Sport eigentlich wenig Ahnung hat, sich aber regelmäßig sportlich betätigen möchte.
Dabei hat er dann aber oft feste Vorstellung davon, was nach dem einen Jahr Fitnessstudio als Ergebnis herauskommen soll. Dieses gewünschte Ergebnis hat dann auch nicht selten Ähnlichkeit mit den ganzen Superkörpern, die wir in unserer medialen Welt täglich vorgesetzt bekommen.
Der mediale Traumkörper in Vollendung: Ein Ideal, das für sehr viele Menschen unerreichbar bleiben wird.
Um mir weitere Worte zu sparen, zitiere ich an dieser Stelle einfach Kenton Robinson:
“Um wie ein Leistungssportler auszusehen, müssen Sie auch wie ein Leistungssportler trainieren”
Leider unterscheidet sich der Breiten-
Worin liegt die Ursache für den geringen sportlichen Ehrgeiz vieler Leute?
Den meisten Menschen kann man nun wirklich nicht mangelnde Anfangsmotivation vorwerfen, wenn es um Sport geht. Pläne sind schnell gemacht und die benötigte Ausrüstung wurde für teuer Geld gekauft, nur an der Umsetzung scheitert es dann doch meistens. Ich habe in meinem Leben schon so viele Leute erlebt, die mir mit Leidenschaft über ihre sportlichen Ambitionen erzählt haben (um am Ende dann doch nichts zu tun), dass ich mich gefragt habe, was die Gründe dafür sein könnten, dass die sportliche “Karriere” der meisten Menschen so ausgesprochen kurz ist, bzw. zu oft mit Frust oder Enttäuschung endet.
Oft heißen die Gründe “Bequemlichkeit” und “Faulheit”, allerdings wirken manch andere sehr subtil und sind erst beim zweiten Hinschauen zu entdecken:
• Ein Hauptgrund: Die Lüge der Fitnessindustrie
Ich bezeichne die Fitnessindustrie gerne als das sportliche “Fast Food”-
Die Fitnessindustrie weiß, dass die Wahrheit, nämlich dass das Produkt “Traumkörper” harte Arbeit, Verzicht, Anstrengung und manchmal auch Qualen bedeutet, ihre Hauptkunden, also die Breitensportler, verjagen würde. Im Grunde ist die Fitnessindustrie überhaupt nicht an Deiner Fitness interessiert, ebensowenig wie die Pharmaindustrie an Deiner Gesundheit interessiert ist. Während die Pharmaindustrie an Deinen Krankheiten profitiert, profitiert die Fitnessindustrie an der Bequemlichkeit, der Sehnsucht und dem oft medial induzierten Traum vieler Menschen nach dem optisch schönen Körper.
Gleichzeitig wird sie Dir aber niemals die Wahrheit erzählen, die so einfach und doch so hart ist, weil sie weiß, dass darauf viele Leute ihren Traum vom schönen Körper aufgeben würden, da er unerreichbar geworden zu sein scheint.
Genau das ist der Trick: “Halte ihren Traum und ihre Hoffnung lebendig”; und der Traum wird lebendig gehalten durch immer wieder neue Geräte, Pillen, Diäten und andere Wundermittel: “Du kannst alles haben und es ist auch noch so einfach: Greif zu, kaufe unsere Produkte und der Körper, den Du schon immer haben wolltest und der Dir alles gibt, wonach Du Dich schon immer gesehnt hast, Respekt, Status, Bewunderung, rückt in greifbare Nähe”.
Das alles hat nichts mit Fitness zu tun, eher mit einem geschickten Ausnutzen der Maslow’schen Bedürfnispyramide oder kurz: Einen Esel am Laufen zu halten, indem man ihm eine Karotte vor die Nase hält, die er aber niemals erreichen wird, egal wie schnell oder weit er auch laufen wird.
Ich persönlich halte davon wenig und sehe auch keinen Sinn darin, die Leute anzulügen. Darum habe ich vier einfache Regeln aufgestellt, die sich jeder sportliche Anfänger verinnerlichen sollte, wenn er langfristig seine Ziele erreichen möchte:
1. Vor dem Erfolg hat der Herrgott den Schweiss gesetzt. Jeder, der Dir etwas anderes erzählen will, muss offensichtlich ein Ketzer sein.
2. Sport ist anstrengend. Wenn Du Dich überhaupt nicht angestrengt hast oder nach dem Sport kein bißchen erschöpft bist, machst Du keinen Sport.
3. Anstrengung ist unangenehm und manchmal sogar eine Qual. Um Erfolg zu haben, musst
Du in der Lage sein, diese Anstrengung auszuhalten. Es schadet also nicht, beim Sport
ein klein wenig Masochist zu sein ;-
4. Dein Wille ist ausschlaggebend für Deinen persönlichen Erfolg. Wie Dein persönlicher Erfolg aussieht, liegt alleine bei Dir. Willst Du auf das Cover der Men’sHealth, dann wirst Du sehr viel für diesen Erfolg tun müssen. Willst Du nur 3kg abnehmen, dann wirst Du weniger für diesen Erfolg tun müssen. Trotzdem wirst Du überhaupt keinen Erfolg haben, wenn Du keinen Willen zeigst und gar nichts tust.