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Menschliche Ärgernisse, wie man sie erkennt und wie man mit ihnen umgehen kann

 

Leider ist es nicht immer möglich, dass man in Ruhe mit seinen Mitmenschen durchs Leben gehen kann. Früher oder später wird es zu Konflikten mit anderen Menschen kommen.

Die meisten Leute wollen keinen Streit, allerdings gibt es Personen, mit denen man Schwierigkeiten bekommen wird; egal ob man es will oder nicht. Diese Personen bezeichnet man gerne auch als “menschliche Ärgernisse”, weil sie einem Nerven, Lebensqualität und im extremsten Fall sogar die körperliche Unversehrtheit rauben.

 

Menschen, die man besser nicht dauerhaft um sich haben oder die man nicht in negativer Weise auf sich selbst aufmerksam machen möchte, lassen sich in vier Kategorien einordnen:

 

 

1. Der unverschämt-zornige Typ:

 

Beispiel:

Ein tyrannischer Vorgesetzter oder dummdreiste und unhöfliche Mitbürger sind Beispiele für Unverschämt-Zornige.

 

 

Dieser Typ ist wohl der bekannteste. Man könnte ihn auch als den “Choleriker” unter den menschlichen Ärgernissen bezeichnen und ich bin mir sicher, dass jeder von Euch schon einmal einen solchen Menschen erlebt hat. Der “Aggressive-Zornige” ist der Typ, der mit hochrotem Kopf durch die Gegend läuft und herumbrüllt.

Meistens wirft er auch noch mit verbalen Nettigkeiten um sich, beschimpft und beschuldigt Gott, die Welt und seine Mitmenschen. Solche Menschen bauen auf die Taktik der Einschüchterung und kommen auch meistens damit durch, da die meisten Leute sich von ihrem Auftreten beeindrucken lassen und keinen Ärger haben wollen. Das Positive an diesem Typ ist allerdings, dass er nur sehr selten physisch handgreiflich wird.

 

Das Verhalten des Unverschämt-Zornigen hat einen gravierenden Nachteil: Niemand mag es, eingeschüchtert zu werden. Eingeschüchterte Leute werden sich vielleicht zuerst zurückziehen, sie werden den Vorgang allerdings nicht so schnell vergessen. Menschen einzuschüchtern ist der beste Weg, sie sich zum Feind zu machen. Man kommt vielleicht kurzfristig an sein Ziel, langfristig gesehen kann der Schuss allerdings nach hinten losgehen.

 

 

Zum Umgang mit diesem Typ:

 

Der Umgang mit dieser Sorte Mensch ist immer schwierig und nervenaufreibend, da eine Änderung seines Verhaltens bestenfalls unwahrscheinlich, im Normalfall aber eher ausgeschlossen werden dürfte, da es sich im Laufe der Jahre eingeschliffen und durch positive Lernerfahrung durch Bestätigung seines Umfeldes bekräftigt hat:

 

1. Solche Menschen reflektieren ihr Verhalten nicht und sind absolut davon überzeugt, im Recht zu sein.

 

2. Obwohl sie unverschämt sind und andere Menschen sogar bedrohen, haben sie von ihrer Umwelt kaum oder sogar kein negatives Feedback bekommen, da oft aus Angst vor solchen Menschen “gekuscht” wird, besonders dann, wenn sie auf hohen Positionen sitzen oder andere Leute von ihnen abhängig sind. Wie ein Kleinkind, welches schreit, spuckt oder um sich schlägt und darauf seinen Willen bekommt (positive Verstärkung) haben sie gelernt, dass sie mit diesem Verhalten gut durch ihr Leben kommen können (Lernen am Erfolg; operantes Lernen nach Skinner).

 

 

“Der Chef tobt mal wieder”; Aggressives und unverschämtes Verhalten von Menschen in hohen Positionen wird oft von anderen toleriert.

 

Ein wirkliches Problem wird dieser Typ allerdings nur, wenn man ihn nicht umgehen oder meiden kann, was aufgrund seines cholerischen Auftretens meist einfach ist. Im beruflichen oder privaten Bereich ist dies allerdings oft deutlich schwieriger (Stichwort “Mobbing” oder “Bossing”).

Privat empfiehlt sich meist nur eine Trennung, im Beruf entweder das Prozedere mit “Mobbingtagebuch”, den entsprechenden Anlaufstellen oder Betriebsrat. Sollte dies alles nichts nützen, ist ein Wechsel des Arbeitsplatzes wohl am sinnvollsten; es lohnt sich einfach nicht, wegen solchen Gestalten und einer inkompetenten oder menschenverachtenden Personalpolitik seine psychische Gesundheit zu ruinieren.

 

 

2. Der hinterhältig-aggressive Typ:

 

Beispiel:

Tierquäler, Amokläufer, Mobber oder auch die einfache Tratschtante am Arbeitsplatz sind Beispiele für Hinterhältig-Aggressive.

 

Hinterhältig-Aggressive werden sich Dir nicht direkt stellen, sondern einen subtileren Weg suchen, um sich an Dir zu rächen. Im einfachsten Falle werden sie Dir nur die Reifen an Deinem neuen Wagen plattstechen oder Dir in Deinem Job das Leben schwer machen. Im schlimmsten Fall dagegen werden sie Dir einen Baseballschläger über den Kopf ziehen, wenn Du es am wenigsten erwartest. Es sind meistens unscheinbare Menschen, von denen man denkt: “Der kann doch keiner Fliege was tun”. Es wäre nicht das erste Mal, dass auf den ersten Blick harmlos aussehende Menschen Gewalttäter sind oder zu solchen Taten fähig sein können.

 

 

“Ich krieg dich”; Hinterhältig-Aggressive vermeiden direkte Konfrontationen und schlagen unerwartet zu.

 

 

Ein Hinterhältig-Aggressiver ist eigentlich der gefährlichste Typ, da er sich, wie der Aggressiv-Zornige oder der Maßlos-Zornige, ähnlich schnell angegriffen fühlt, dabei allerdings völlig andere Methoden und Vorgehensweise anwendet, um seinem Ärger Luft zu machen. Während die ersten beiden sofort verbal und/oder physisch angreifen, wird der Hinterhältig-Aggressive erst dann aktiv werden, wenn er sich seiner Sache vollkommen sicher ist. Wenn er allerdings zuschlägt, ist das Ergebnis nicht weniger verheerend, denn:

 

1. Er wählt Ort und Zeit für den Angriff.

 

2. Du wirst mit Sicherheit nicht damit rechnen und dementsprechend nicht vorbereitet sein.

 

Das wirkliche Problem ist, dass ein Hinterhältig-Aggressiver vollkommen unberechenbar ist und man eben nicht weiß, wann, wo oder ob er überhaupt zuschlagen wird.

 

Zum Umgang mit diesem Typ:

 

Der Umgang mit einem Hinterhältig-Aggressiven ist immens schwierig, da man oft nicht weiß, mit wem man es da eigentlich zu tun hat und man auch nur schwer in Menschen hineinschauen kann. Es gibt keinen wirklichen Schutz gegen Hinterhältig-Aggressive, außer stetige Aufmerksamkeit und eine höfliche Umgangsform mit seinen Mitmenschen.

 

 

 

Der spontan-zornige Typ:

 

Beispiel:

Der vorerst ruhige Mann, der nach einer Beleidigung den Beleidiger ohne Vorwarnung zusammentritt, ist ein Beispiel für einen Spontan-Zornigen.

 

Der Spontan-Zornige Typ hat oft eine Gemeinsamkeit mit dem Hinterhältig-Aggressiven: beide wirken oft unscheinbar und harmlos. Während der Hinterhältig-Aggressive allerdings aus dem sprichwörtlichen Hinterhalt zuschlägt, wird der Spontan-Zornige nicht so lange warten, sondern, sollte er sich dazu entschließen, an Ort und Stelle handgreiflich werden. Ist der Hinterhältig-Aggressive ein Scharfschütze, der einen aus seinem Versteck erledigt, ist der Spontan-Zornige ein frisch gestarteter Panzer, der einen an Ort und Stelle überrollen wird.

 

 

“Dr. Jekyll und Mr. Hyde”; manche Seiten von Menschen will man besser gar nicht kennenlernen.

 

 

Spontan-Zornige sind dahingehend gefährlich, da sie, sollten sie sich erst einmal dazu entschlossen haben loszuschlagen, kaum noch zu besänftigen sind und man eine physische Auseinandersetzung nicht mehr vermeiden kann. Erschwerend kommt hinzu, dass man diese Leute oft unterschätzt oder falsch beurteilt und man nicht merkt, dass man sie beleidigt oder verärgert hat, bis es eben zu spät ist.

Es gibt jedoch einige Anzeichen auf die man beim Umgang mit Menschen allgemein achten sollte, deren Organismus gerade dabei ist, sich in Kampfbereitschaft zu versetzen.

 

Stehen wir unter Stress, so wird unser Körper das Hormon Adrenalin freisetzen, welches den Organismus auf ein Phänomen namens “Fight or Flight” (Kampf oder Flucht) einstellen wird. Die gewöhnlichsten Symptome des Körpers auf Adrenalin sind:

 

1. Bleiche Haut:

Das Blut wird aus der Haut abgezogen um die Muskulatur mit mehr Energie und Sauerstoff zu versorgen. Wird jemand mit dem man Ärger hat spontan bleich, sollte man vorsichtig sein.

 

2. Zittern:

Adrenalin setzt den Körper unter “Strom”, die Muskulatur ist angespannt und zu weitaus mehr Leistung fähig als im Normalzustand, das Herz schlägt schneller und die Atmung beschleunigt sich. Wenn jemand vor Zorn anfängt zu zittern, ist allerhöchste Wachsamkeit geboten.

 

3. Vermindertes Schmerzempfinden:

Ein Körper unter Adrenalin verspürt deutlich weniger Schmerz als im Normalzustand. Oder kurz: Unter Adrenalin kann ein Mensch weitaus mehr austeilen und einstecken.

 

Zum Umgang mit diesem Typ:

 

Der Umgang ist ähnlich schwierig wie beim Hinterhältig-Aggressiven, da man oft nicht weiß, mit wem man es zu tun hat. Auch hier sind Wachsamkeit und Höflichkeit die besten Eigenschaften, um eine Konfrontation zu vermeiden.  

 

 

Der maßlos-zornige Typ:

 

Beispiel:

Gangs, Hooligans oder Teilnehmer an den Maikrawallen sind Beispiele für Maßlos-Zornige.

 

Der Maßlos-Zornige ähnelt dem Unverschämt-Aggressiven, mit dem Unterschied, dass er auf jeden Fall handgreiflich werden will. Sein aggressives Verhalten dient alleine dazu um abzuschätzen, wie man auf ihn reagiert und ob es für ihn sicher ist, gefahrlos zuschlagen zu können. Ist sein anvisiertes Ziel von seinem Verhalten eingeschüchtert oder zeigt es Anzeichen von Schwäche oder Zögern, so ist sein nächstes Opfer ausgemacht und er wird mit ziemlicher Sicherheit angreifen.

 

“Willste aufs Maul?”; Mit Maßlos-Zornigen ist sachliches Diskutieren nicht mehr möglich. Die einzige Sprache, die sie verstehen, ist ihre eigene.

 

 

Das Ziel eines Maßlos-Zornigen ist Gewalt. Warum dies so ist, kann viele Ursachen haben, jedoch spielt es für den Betroffenen und auch hier keine Rolle. Zusammenfassend kann gesagt werden:

 

1. Maßlos-Zornige suchen Opfer, keine Gegner.

 

2. Maßlos-Zornige kennen keine Skrupel und nehmen auch schwerste Verletzungen und den Tod ihrer Opfer in Kauf.

 

3. Sie bewegen sich gerne in Gruppen.

 

 

Zum Umgang mit diesem Typ:

 

Der einzige Vorteil an diesem Typ ist, dass er meist leicht ausgemacht und umgangen oder gemieden werden kann. Ansonsten ist es ziemlich schwierig Ärger zu vermeiden, wenn man von diesem Typ ins Visier genommen wurde. Ist eine Flucht nicht mehr möglich, dann ist eine Eskalation von Gewalt nur dadurch zu vermeiden, indem man dem Maßloß-Zornigen deutlich macht, dass man selbst kein Opfer ist.

Dies geht jedoch nur dann, wenn man selbst dazu bereit ist und deutlich machen kann, dass man sich unter allen Umständen mit maximalem Widerstand wehren wird und Verstümmelung oder Tod des Maßlos-Zornigen im Falle einer Auseinandersetzung ohne mit der Wimper zu zucken in Kauf nehmen wird.

 

Dies ist jedoch eine extreme Einstellung, zu welcher der normale Durchschnittsbürger wohl nur sehr selten in der Lage sein wird. Der Themenblock “Entschlossenheit” geht näher auf diesen Umstand ein.