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Anatomie: Eine Auflistung der Schwachpunkte des Körpers von Kopf bis Fuß

 

Der Kopf

 

1: Kinnspitze

In der Kinnspitze verlaufen viele Nerven und Boxer zielen gerne mit Haken gegen das Kinn, da ein Treffer am Kinn die perfekte Stelle ist, um eine Überstreckung oder Überdrehung des Nackens zu erzielen, was bei genügend Krafteinsatz einen K.O. zur Folge hat.

 

2: Hinterseite des Unterkiefers

Ein ideales Ziel für Hakenangriffe. Die Hinterseite des Unterkiefers ist besonders empfindlich, denn hier befindet sich ein Ballungszentrum aus Nerven und Drüsen. Nehmt einen Finger, übt Druck auf diese Stelle aus und Ihr werdet merken, wie schmerzhaft es ist.

 

3: Schläfe

Ein kräftiger Schlag an die Schläfe ist überaus schmerzhaft und kann Euch das Gleichgewicht verlieren lassen. Auch hier bringt ein Selbsttest erstaunliche Erkenntnisse.

 

4: Nasenknochen

Starke, kreisförmige Angriffe sind in der Lage, den Nasenknochen vom Schädel zu trennen (bzw. die Nase zu brechen). Die Nase selbst besteht aus Knorpel und ist ziemlich flexibel. Selbst wenn die Nase brechen sollte, wird es den Gegner nicht sofort außer Gefecht setzen. Ein Schlag auf die Nase kann allerdings den Effekt haben, dass man weniger Luft bekommt (Nase schwillt an) und weniger sieht (die Augen fangen an zu tränen).

 

Der Oberkörper von vorne:

 

1: Augen

Ein schneller Fingerstich in die Augen ist äußerst unangenehm. Beeinträchtigte oder dauerhaft behinderte Sehfähigkeit können die Folgen eines starken Angriffs in die Augen sein.

 

2: Ohren

Ein mit beidhändig ausgeführter Pressschlag mit gewölbten Händen kann das Trommelfell zum Platzen bringen. Treffer mit gewölbter Handfläche (“Ohrfeigen”) sind ziemlich effektiv, da sie den Gleichgewichtssinn stark beeinträchtigen. Ohren eignen sich auch zum Festkrallen, Zerren und Abreißen.

 

3: Halsseite

Hier verlaufen Halsschlagader (Aorta) und der Sinusknoten (ein Nerv, der dafür sorgt, dass unser Herz gleichmäßig schlägt). Starke Schläge (besonders mit der Handkante) an diese Stelle können zu Herzrhythmusstörungen führen oder im schlimmsten Fall die Aorta abreißen lassen (Lebensgefahr). Normalerweise sind starke Schmerzen, Übelkeit oder im besten Fall sofortige Bewußtlosigkeit die Folge.

 

4: Kehle

Selbst leichte Schläge können einen nach Luft schnappen lassen. Die Kehle ist ein unglaublich empfindlicher Bereich und ein starker Treffer kann den Adamsapfel so schwer eindrücken, dass er die Luftröhre verklemmt (Erstickungsgefahr). Solltet Ihr in diesen Bereich zielen, ist Vorsicht geboten, denn es besteht extreme Lebensgefahr für Euren Gegner.

 

5: Allgemeine Muskulatur

Es lebe das “Eisbein” und der “Pferdekuss”. Treffer auf die Muskulatur lassen diese je nach Intensität unterschiedlich stark schmerzen und anschwellen (verlangsamt den Gegner). Bei lebenden Panzern empfiehlt es sich meist nicht, auf die Muskulatur zu schlagen (die werden davon meistens nur wütend), beim Spargeltarzan ist es allerdings eine Überlegung wert.

 

6: Schlüsselbein

Ein starker Treffer von oben (Hammerschlag) kann das Schlüsselbein brechen lassen, wobei man allerdings wirklich enorme Kraft entwickeln muss. Ein gebrochenes Schlüsselbein führt fast immer zu sofortiger Kampfunfähigkeit, da für die Motorik wichtige Muskulatur, wie z.B. der große Brustmuskel, unbrauchbar wird.

 

7: Brustbein

Schläge auf die Brust sind reine Zeitverschwendung. Der Brustkorb und die darüber liegenden Brustmuskeln sind dafür konstruiert, starke Stöße abzufangen und Belastungen zu widerstehen. Über dem Brustbein sitzen allerdings keine Muskeln und ein starker Treffer drückt die Lunge ein oder kann einen ähnlichen Effekt haben, wie ein Tritt vor das Schienbein.

 

8: Solarplexus

Zentraler Nervenknotenpunkt des Körpers. Atemnot, Kreislaufkollaps, Schmerzen und starke Übelkeit sind die Folgen eines heftigen Treffers in dieser Region. Der Solarplexus sitzt unterhalb des Brustbeins, ungefähr in der Höhe des Schwertfortsatzes. Hier empfehle ich DRINGEND, Eure obere Bauchmuskulatur zu trainieren, da sie wenigstens etwas Schutz bieten kann. Da die wenigsten Leute aber gerne ihren Bauch trainieren, ist dies eine meiner absoluten Lieblingsstellen.

 

9: Magengegend

Starke Schmerzen, Atemnot, Übelkeit und die beste Methode, den Gegner um sein Mittagessen zu erleichtern. Besonders effektiv sind hier Uppercuts im Infight.

 

10: Lebergegend

siehe 9. Bei einem genau platzierten Treffer sofortige Kampfunfähigkeit.

 

11: Darmgegend

siehe 9. Unsere Organe sind alle ziemlich kompakt im Körper verpackt und sie mögen es überhaupt nicht, wenn sie zusammengepreßt- oder gestaucht werden.

 

12: Blase

Normal sind starke Schmerzen. Ein besonders harter Treffer kann die Blase allerdings auch platzen lassen (hängt auch davon ab, wie voll die Blase gerade ist. Je voller, umso höher das Risiko). Sollte die Blase platzen, gelangt Urin in den Kreislauf und es besteht akute Vergiftungsgefahr.

 

13. Unterleib, Geschlechtsorgane

Starke Schmerzen, EXTREME Übelkeit, im schlimmsten Falle Zeugungsunfähigkeit. Ein großer Teil des Schmerzes entsteht, da das Becken durch den Druck von unten in das Rückenmark geschoben wird (darum wirkt ein Tritt in den Unterleib auch ziemlich gut bei Frauen). Warnung: Der allseits beliebte “Eiertritt” wird allgemein stark überbewertet. Nicht, weil er nicht wirkt, sondern weil seine Wirksamkeit schon fast inflationär bekannt ist und darum jeder mit ihm rechnet. Fast jeder Mann rechnet damit, dass ein schwächerer Gegner versuchen wird, ihm in die Geschlechtsteile zu treten.

 

Der Oberkörper von hinten:

 

1: Genick

Bruchgefahr bei ruckartigem Verdrehen des Kopfes (Genickbruch = sofortiger Tod). Die Stelle, wo die Wirbelsäule in den Schädel übergeht, ist besonders empfindlich gegen starke Schläge oder Stöße. Starke Schmerzen, Gleichgewichtsverlust, Übelkeit und permanente Lähmung können die Folge sein; darum sind im Boxen auch keine Schläge in den Nacken erlaubt. In der Verlängerung des Genicks befindet sich die Wirbelsäule, welche ebenfalls empfindlich gegen Schläge und Stöße ist.

 

2: Die Nieren

Die Nieren sind ein SEHR guter Grund, warum man seinem Gegner niemals den Rücken zudrehen sollte. Ein gezielter, heftiger Treffer verursacht höllische Schmerzen, gepaart mit langanhaltender Übelkeit und sofortiger Kampfunfähigkeit. Bei extremer Gewalteinwirkung können die Nieren reißen (Lebensgefahr).

 

3: Finger

Finger sind abstehende Gliedmaßen, die leicht zu fassen, umzuknicken oder zu verdrehen sind.

 

 

 

 

Der Unterkörper: Oberschenkel, Knie, Schienbein, Füße

 

Allgemeines zu den Beinen:

 

• Oberschenkelknochen und -muskulatur:

Der Oberschenkelknochen selbst ist sehr stabil und von unseren Beinmuskeln umschlossen. Heftige Tritte oder Kniestöße auf   den Oberschenkel oder dessen Innenseite verursachen starke Schmerzen und lassen die Muskulatur anschwellen. Thaiboxer sind berühmt für ihre wuchtigen Tritte mit dem eigenen Schienbein auf die Oberschenkelmuskulatur (“Low-Kick”), welche unglaublich schmerzhaft sind und bei Untrainierten oft zur sofortigen Kampfunfähigkeit führen:

 

Bsp.: Ein perfekt ausgeführter Lowkick; da bereitet alleine das Zuschauen schon Schmerzen

 

• Knie:

Das Knie, bzw. das Kniegelenk ist sehr empfindlich und besonder anfällig gegen kreisförmige Fußtritte von der Seite, gerade Fußtritte von vorne sowie gegen alle Arten von Ver-/Überdrehungen und Überstreckungen.

Knieverletzungen sind unglaublich schmerzhaft und ein zerstörtes oder sogar angeschlagenes Knie führt zu sofortiger Kampfunfähigkeit.

 

 

• Schienbein:

Das Schienbein ist anfällig gegen alle Arten von Stößen, die von vorne kommen, da dort keine Muskulatur sitzt und man praktisch freie Bahn auf den Knochen hat, der von der mit Nerven durchzogenen Knochenhaut umhüllt ist. Ein heftiger Tritt an das Schienbein führt nicht selten zu solchen Schmerzen, dass ein Weiterkämpfen nicht mehr möglich ist.

 

Bsp: Auswirkungen eines Trittes an das Schienbein gegen eine unvorbereitete Person

 

 

• Füße:

Ähnlich wie auch die Hände, bestehen die Füße aus einer Ansammlung aus vielen feinen und weniger stabilen Knochen. Stampftritte mit dem Hacken können diese empfindliche Struktur zerstören, was nicht nur außergewöhnlich schmerzhaft ist, sondern auch meist zur Kampfunfähigkeit führen wird.

 

 

 

Kampfdistanzen:

 

Folgend werden die drei Kampfdistanzen beschrieben, die in jeder physischen Auseinandersetzung, je nach Gegner oder Situation mehr oder weniger stark, auftreten werden.

Verschiedene Kampfkünste legen verschiedene Schwerpunkte auf die einzelnen Distanzen und eine Kampfkunst mag in einer Distanz dominierend sein, während sie in einer anderen allerdings vollkommen unbrauchbar ist.

 

 

 

 

Beweglichkeit:

 

 

Beweglichkeit ist eine wichtige Eigenschaft für die physische Selbstverteidigung. Damit ist jetzt nicht unbedingt Dehnbarkeit im Sinne von...

 

„Beweglichkeit ist die Fähigkeit, Bewegungen willkürlich und gezielt mit der erforderlichen Schwingungsweite der beteiligten Gelenke ausführen zu können“

 

...gemeint, sondern die Fähigkeit, auf Angriffe schnell zu reagieren und ihnen auszuweichen oder die Wucht des Aufpralls zu nehmen. Anstatt Beweglichkeit könnte man an dieser Stelle auch von “Leichtfüßigkeit” oder „Geschmeidigkeit“ sprechen.

 

Dieser Boxer demonstriert schon fast übernatürliche Reflexe und Beweglichkeit

 

Muhammad Ali war unter anderem deshalb ein so erfolgreicher Boxer, weil er ganz einfach beweglicher war als seine Gegner. In einem Kampf ist es ein großer Fehler, auf der Stelle stehenzubleiben, den „harten Mann“ zu spielen und Schläge einzustecken. Nur sehr wenige Menschen verfügen über eine so robuste Physis, dass sie mit dieser Taktik gewinnen können.

Wenn jemand nach vorne stürmt, dann geh nicht einfach nur zurück sondern weiche z.B. zur Seite aus. Ein Hund hätte wohl leichtes Spiel mit einem Hasen, wenn dieser nur auf einer geraden Linie rennen würde. Da der Hase aber wie verrückt Haken schlagen kann, muss der Hund ganz schön etwas für sein Abendessen tun.

Ein weiteres gutes Beispiel ist der Stierkampf: Der Matador weicht agil dem heranstürmenden Stier aus, um ihn gleichzeitig zu attackieren und den Todesstoß zu versetzen.

 

Möchte man seine Beweglichkeit und seine Reflexe verbessern, so muss man sie zwangsläufig trainieren. Boxen, Ringen oder auch Fechten sind z. B. alles Sportarten, welche die eigene Beweglichkeit in einem hohe Maße fordern und verbessern werden.

 

 

 

Gleichgewicht:

 

Gleichgewicht ist eine weitere, oft vernachlässigte und unterschätze Eigenschaft, die man in der physischen Selbstverteidigung beherrschen sollte. Ohne ein gesundes Maß an Gleichgewicht werdet Ihr Euch in einem Kampf ganz schnell am Boden wiederfinden. Entweder weil der Schwung Eures eigenen Schlages Euren Körperschwerpunkt (KSP) durcheinanderwirbelt und Ihr Euch selbst auf den Asphalt befördert, oder weil Ihr, da ihr das Gleichgewicht verloren habt, Eurem Angreifer eine gute Gelegenheit für einen Konter bietet.

 

Um einen sicheren Stand zu bekommen, muss man seinen KSP etwas absenken. Dies geschieht durch ein senkrechtes Absenken der Hüfte. Stellt Euch am besten vor, durch Euer Becken verläuft eine Stange, auf der es sich nur nach oben oder unten bewegen kann. Bei Männern sitzt der KSP ungefähr etwas oberhalb des Beckenbereichs, bei Frauen sitzt er etwas tiefer im Becken (Männer müssen ihren KSP also etwas weiter absenken als Frauen). Bitte aber nicht zu weit nach unten absenken, sonst beraubt Ihr Euch Eurer Beweglichkeit und Agilität (Shotokan-Karate ist z.B. eine Kampfkunst mit extrem tiefen Stellungen. Man steht zwar sehr stabil und es sieht gut aus, wirklich schnell bewegen kann man sich aber ohne jahrelanges Training in dieser Position nicht).

 

Habt Ihr Euren Stand gefunden, dann bleibt Euer KSP immer auf dieser Höhe, er bewegt sich sozusagen immer nur auf einer Ebene. Viele Anfänger machen den Fehler, dass sie bei einem Schlag ihr hinteres Bein nach oben strecken, um ihre Reichweite zu vergrößern. Dabei wird der KSP ruckartig diagonal nach oben bewegt, was dazu führt, dass der ganze Schwung auf dem vorderen Standbein landet.

Als wäre das nicht schon schlimm genug, kommt zusätzlich noch der Schwung des Schlages dazu und dieser führt dann meistens zu einem völligen Verlust des Gleichgewichts. Schaut Euch zum besseren Verständnis die Zeichnungen an.

 

Hinzu kommt noch, dass man ohne ausreichend Gleichgewicht, Experten sprechen auch gerne von “Erdung”, keinen wirklich kraftvollen Schlag ausführen kann.