JuJutsu ist eine interessante Kampfkunst, da sie als “offenes System” bezeichnet wird und Techniken aus verschiedenen Kampfkünsten verwendet. Alles was als effektiv befunden wurde, wird in das System aufgenommen. So lernt man im JuJutsu z.B. den Schulterwurf aus dem Judoprogramm oder den Schienbeintritt aus dem Thaiboxen. Die Vielfältigkeit ist hier sicherlich extrem hoch, Anfänger können jedoch schnell “den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen” und überfordert sein. Für fortgeschrittene Kampfsportler bietet JuJutsu viele Möglichkeiten Ideen umzusetzen und einzubringen, Anfänger müssen jedoch Schritt für Schritt eingeführt werden.
In meinen Augen hängt die “Effektivität” von JuJutsu mehr als in anderen Kampfsportarten
vom Trainer und von der Intensität des Trainings ab. JuJutsu stellt an sich selbst
den Anspruch “alles zu können” und “leicht erlernbar und hochgradig effektiv” zu
sein, was allerdings meist einfach nur Bauernfängerei ist, da es fast immer nur auf
Breitensport-
Das Problem welches ich im JuJutsu sehe ist, dass man einfach mal die bekanntesten
Budo-
Ich bin für mich zum Entschluß gekommen, dass JuJutsu nichts für absolute Anfänger
ist. Die Gefahr ist zu groß, dass man vieles lernt, aber eben nichts richtig. Dies
liegt u.a. auch daran, dass viele JuJutsu-
JuJutsu unter dem Aspekt der Selbstverteidigung:
JuJutsu wurde zur SV entworfen und wird auch bei der Polizei gelehrt. Im JuJutsu ist eigentlich nichts verboten und man lernt auch gefährliche Techniken wie Schläge gegen den Kehlkopf oder den beidhändigen Pressschlag auf die Ohren. Tritte in die Weichteile sind ebenso selbstverständlich wie Würger oder Hebel. Da sich jedoch viele Techniken aus dem Karate und ähnlichen japanischen Kampfsportarten “geliehen” werden, wird auch hier öfters bemängelt, dass man die gleichen Schwachpunkte der anderen Kampfsportarten übernehmen würde.
Wie ich bereits am Anfang gesagt habe, ist die Effektivität einer Kampfkunst nicht vom System, sondern vom Eifer des Schülers und der Qualität des Lehrers abhängig. Leider muss ich sagen, obwohl oder gerade weil ich JuJutsu über acht Jahre trainiert habe, dass diese Kampfkunst selten zur effektiven Selbstverteidigung zu gebrauchen ist.
Dies liegt allerdings weniger am System, sondern an den Umständen, wie dieses System
unterrichtet bzw. angeboten und trainiert wird. Gerade im JuJutsu kann man von dem
eher lächerlichen “Breitensport-
Wie bereits erwähnt, fällt das meiste JuJutsu-
Das Training selbst kann oft als “akademisch” bezeichnet werden, da viel theoretisiert und spekuliert, allerdings kaum richtig gekämpft oder Sparring betrieben wird. Man lernt praktisch von einer Prüfung zur nächsten brav seine Techniken, die an kooperativen Partnern durchgeführt und erprobt werden können. Dies mag für einen “gemütlichen Feierabendsport” taugen, allerdings nicht für das Selbstverteidigungssystem, als welches JuJutsu angeboten und verkauft wird.
Der “Wir-
Wer gerade erst mit Kampfsport beginnt und schnell “verteidigungsfähig” werden möchte,
der sollte sich die JuJutsu-
Wer nur einen “kampfkunstorientierten” Ausgleichssport sucht, ist durch die starke
breitensportliche Ausrichtung der meisten JuJutsu-
Wird JuJutsu allerdings ernsthaft und in seiner Ganzheit trainiert, entspricht es dem klassischen Mixed Martial Arts (MMA) und ist eines der komplettesten Systeme überhaupt.
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Mit Lernkurve ist gemeint, wie schnell man die Basics der Kampfkunst bei dreimaligem Training die Woche erlernen kann.
Es handelt sich hier nur um eine grobe Einschätzung, da Trainingserfolge immer auch von individuellen Faktoren abhängig sind.